Nebelwald

Raureif, Nebel und Düsternis

Ein Titel, der gruseliger klingt, als die Fototour wirklich war. Die Stimmung war aber so, wie der Titel vermuten lässt. Aber der Reihe nach…

Ab und zu muss ich aus der Corona-bedingten Homeoffice-Einzelhaft, während der man sich nur im Todesdreieck Schreibtisch-Küche-Klo bewegt, entfliehen. Das Wetter war nicht gut, es war kalt und feucht, aber egal. Mit dem Auto bin ich in die Osteifel gefahren, in höher gelegene Gegenden, weil ich hoffte, Raureif zu finden. Und ich musste nicht weit fahren, bis die Bedingungen passten. Also schnell das Auto abgestellt und losgewandert.

Die Wiesen und vor allem der Nadelwald waren durch die feuchte Luft mit dickem Raureif bedeckt. Es war trüb, man konnte nicht weit sehen und es wehte ein mäßiger Wind. Ab und zu ein kleiner Schauer von feuchtem Schnee. Ich fühlte mich richtig wohl!

Da es schon spät am Nachtmittag war, wurde es schnell düster. Gleichzeitig sank die Nebelgrenze langsam immer tiefer.

Innerhalb von knapp drei Stunden konnte ich einige schöne Bilder machen, bevor es zu dunkel wurde. Aber dieser kleine Ausflug, nur wenige Kilometer vor meiner Haustür, war das, was ich gebraucht hatte, um den Homeoffice-Koller zu überwinden.

Nebelwald

Ich stand einige Zeit vor dem Waldrand und habe die schweren, in Raureif gehüllten Äste beobachtet, die sich im Wind wiegten, als plötzlich ein Schneeschauer hereinbrach.

Nebelwald

Ginsterbüsche, im Sommer das Gold der Eifel, jetzt vereist und erstarrt.

Nebelwald

Wenig zu sehen und doch viel zu entdecken und zu spüren.

Nebelwald

Alles ist erstarrt – und trotzdem geheimnisvoll und interessant.

Nebelwald

Eine Tänzerin.

Nebelwald

Schwere Äste, dick mit Raureif behängt.

Nebelwald

Fazit

Ein kleiner Ausflug in die Umgebung hat mir viel Entspannung gebracht. Ich mag die monochrome Stimmung in den Bildern. Eigentlich ja nur dunkle Grün- und Grautöne. Alle Bilder sind übrigens mit relativ langen Brenweiten zwischen 100 und 200 Millimetern entstanden. Und in der Nachbearbeitung war diesmal fast gar nicht mehr zu tun. Schön 😊

4 Kommentare
  1. Andreas Schnakenberg
    Andreas Schnakenberg sagte:

    Guten Morgen Herr Zilch,
    kalte Frühwinter Stimmung in der einsamen Eifel!
    Tolle Bilder!

    Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2021!
    Bleiben Sie gesund!
    Gruß Andreas!

    Antworten
    • Thomas Zilch
      Thomas Zilch sagte:

      Lieber Herr Schnakenberg,

      herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Ich wünsche Ihnen ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins nächste Jahr und hoffe sehr, dass wir uns dann mal wieder öfter sehen.

      Viele Grüße,
      Thomas

      Antworten
  2. Rolf
    Rolf sagte:

    Thomas, ich liebe deine Art der Reduktion aufs Wesentlich. Der hier gezeigt Minimalismus zieht mich in die Seele deiner Aufnahmen. Du hast ein feinfühliges Gespür für Struktur, Komposition und Stimmung. Man findet sofort Ruhe beim Betrachten. Eine wirklich atemberaubende Serie. !!! Respekt.

    Das sind genau diese Augenblicke, die es mir niemals schwerfallen lässt, früh aus den Federn zu krabbeln. Es sind genau die Tageszeiten, die für die meisten Menschen unerlebt und im Verborgenen bleiben. Was haben wir für ein großes Glück, dass wir die Natur lieben und schätzen. Das wirklich Gute daran ist, dass wir dadurch uns Erlebniswelten eröffnen und immer darüber persönliche Eindrücke und Erfahrungen tauschen können.
    In diesem Sinn weiter frohes Entdecken (auch immer gerne gemeinsam)
    Dein Rolf

    Antworten

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