Angriff aus der Luft – Wie ich meine DJI Air 2S auf den Färöer-Inseln verlor
Die Färöer-Inseln – ein Sehnsuchtsziel für jeden Landschaftsfotografen. Raues Wetter, dramatische Klippen, tosende Wasserfälle und eine faszinierende Tierwelt machen den Archipel im Nordatlantik zu einem Paradies für Fotografen. Doch meine jüngste Reise dorthin wurde von einem unerwarteten Ereignis überschattet, das ich so schnell nicht vergessen werde: Der Verlust meiner DJI Air 2S durch einen Möwenangriff.
Ein perfekter Abend – fast
Es war ein typischer Abend auf den Färöern: Wir befanden uns am Múlafossur, dem bekannten Wasserfall und hofften, dass sich die sinkende Sonne langsam durch die Wolkendecke kämpfen würde. Es wehte ein mäßiger Wind, der mit der Gischt des Meeres spielte. Alles war bereit: Die DJI Air 2S war startklar, die Akkus voll geladen, und ich hatte den Flug im Kopf bereits geplant. Ich wollte ein Video machen, bei dem ich den Wasserfall im Seitwärtsflug aufnehmen wollte. Die Drohne sollte dabei etwa auf halber Höhe des Wasserfalls fliegen.
Die ersten Aufnahmen
Der Flug begann reibungslos. Die Drohne stieg auf, und ich dirigierte sie über die Klippen. Auf dem Display der Fernsteuerung sah ich atemberaubende Perspektiven. Ich war ja nun schon öfter hier am Múlafossur, aber den Wasserfall hatte ich noch nie aus der Drohnenperspektive betrachten können.
Ich machte einige Aufnahmen und startete dann den Flug fürs Video. Dabei sah ich nicht auf die Drohne, sondern aufs Display der Fernsteuerung, um das Video gut komponieren zu können. Die Drohne hätte ich ohnehin nicht sehen können, da sie sich ein gutes Stück unterhalb meines Standpunktes befand.
Der Angriff
Plötzlich sah ich einen weissen Wischer am Display, dann drehte sich das Bild ein paarmal, danach war die Verbindung zur Drohne weg. Das ganze dauerte höchstens drei Sekunden. Stille… Pause…
Dann sagte ich zu Rolf: „Du, ich glaube, meine Drohne ist weg.“
Er wollte mir das erst gar nicht glauben, denn auf früheren Fotoreisen riss mir schon öfter mal die Verbindung zwischen Drohne und Fernsteuerung ab, weil ich mich vor lauter Faszination und Euphorie nur auf das Bild auf der Fernsteuerung konzentriert hatte und nicht beachtete, dass ich die Drohne hinter einen Hügel oder Berggipfel geflogen hatte. Damals half es immer, ein Stück weit zu laufen, um wieder eine Sichtlinie zwischen Drohne und Fernsteuerung herzustellen.
Das ging diesmal leider nicht…
Ich: „Nein, sie ist wirklich weg.“
Mein Herz sank. Ich konnte nichts mehr tun, als zu akzeptieren, dass meine Drohne nun am Fuße des Múlafossur auf dem Meeresgrund liegt. Wahrscheinlich neben einigen anderen Drohnenleichen…
Das Ende einer Reise
Nachdem der erste Schock verflogen war, begann ich zu verstehen, was passiert war. Die Möwen hatten schlicht ihr Revier verteidigt, und ich hatte unwissentlich eine Grenze überschritten. Es war eine bittere Lektion, aber auch eine wertvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren.
Fazit: Technik trifft Natur
Der Verlust meiner DJI Air 2S war schmerzhaft, nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Diese Drohne war für mich ein tolles Werkzeug – sie hat mich auf vielen Reisen begleitet und bescherte mir tolle Blicke auf die Welt. Doch diese Erfahrung hat mich auch gelehrt, noch achtsamer mit der Natur umzugehen.
Die Färöer-Inseln bleiben trotz allem ein magischer Ort, und sicherlich werde ich eines Tages mit einer neuen Drohne zurückkehren – diesmal mit noch mehr Respekt vor den wahren Herrschern des Himmels.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Drohnen oder wilden Tieren gemacht? Ich freue mich auf Eure Geschichten und Tipps in den Kommentaren!
Zum Abschied noch ein paar Lieblingsbilder, die ich mit der DJI Air 2S gemacht habe 😓
Lieber Thomas,
als ich die Erzählung eben las, lief mir ein kalter Schauer den Rücken runter und ich hatte den Moment buchstäblich vor mir. „Schockstarre“ in deinen Augen – zwischen Hoffnung und wissentlicher Vorahnung, dass die „Herrscher“ am Mulafossur mit dem Eindringlich kurzen Prozess gemacht hatten. Dennoch finde ich deine Haltung gegenüber dem „CHEF“ (Natur) sehr gut. Jetzt weiss ich wovon du sprichst, denn ich hätte mir keinen besseren Partner auf dem Färöer Inseln vorstellen können. Auf einen neuen Plan. ! Herzlichst Rolf
Lieber Rolf,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Und klar, im nächsten Jahr geht es wieder auf die Färöer! Mit einer neuen Drohne 😉