Fotoreisen kann man allein oder in einer Gruppe unternehmen. Beide Varianten habe ich inzwischen viele Male getestet und erleben dürfen und beide machen mir großen Spaß. Und doch gibt es Unterschiede, derer man sich bewußt sein sollte. Ich habe meine Gedanken dazu in sechs Kategorien eingeteilt:

  • Planung
  • Spaßfaktor
  • Lernen
  • Flexibilität
  • Konzentration und Effizienz
  • Kosten

Zu folgenden Ergebnissen bin ich gekommen:

SoloreiseGruppenreise
PlanungGanz klar: Wenn Du allein reist, musst Du bei der Planung keine Rücksicht auf andere nehmen. Allerdings kann es sein, dass Du durch den fehlenden Austausch mit anderen einige Locations übersiehst.Planst Du eine Fotoreise gemeinsam mit anderen, musst Du auf die Bedürfnisse der anderen Gruppenmitglieder Rücksicht nehmen. Sei es, dass man bestimmte Locations in den Plan mit aufnimmt oder die Reise sich nicht so anstrengend gestaltet, d.h. jeden Tag sehr früh raus und abends sehr spät ins Bett. Das geht nicht mit jedem und je größer die Gruppe, desto schwieriger wird es, es allen Recht zu machen. Das gilt natürlich auch für bezahlte Reisen, wo Du Dich einem vorgegeben Plan unterordnen musst. Gute Reiseanbieter wie z.B. Phototours4U lassen aber stets Spielraum für die Ideen und Bedürfnisse der Reiseteilnehmer.
SpaßfaktorFalls Du Dich sich selbst gut leiden kannst, hast Du auch allein eine Menge Spaß! Das ist kein Witz! Manche Menschen ertragen es nicht, eine zeitlang mit sich allein zu sein und keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben.In einer Gruppe, wenn sie denn zusammenpasst, gibts auch immer Spaß. Entweder vor Ort an der Location oder bei gemeinsamen Unternehmungen am Abend etc. Voraussetzung ist natürlich, dass die Zusammensetzung der Gruppe stimmt… Auch hier gilt: Falls Du die Reise selbst planst, mache keine Kompromisse bei der Zusammensetzung der Gruppe. Nimm keine Leute mit, um ihnen einen Gefallen zu tun. Die Chemie muss stimmen. Ein guter Reiseanbieter nimmt auch nicht jeden mit.
LernenFotografierst Du allein, bekommst Du keine Tipps und auch keine Kritik. Auch gibt es keinen „Wettbewerb“ und keinen Austausch von Erfahrungen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass Du unter Deinen Möglichkeiten fotografierst, weil der Ansporn fehlt. In einer guten Gruppe gibt es Austausch und faire Kritik. Das spornt an und lässt Dich während des Fotografierens lernen und erweitert Deine Fähigkeiten. Das betrifft sowohl den Austausch über fotografische Themen und gemeinsame Bildbesprechungen als auch den unvermeidlichen „Gear-Talk“.
FlexibilitätBist Du allein, kannst Du sehr flexibel auf das Wetter oder andere Bedingungen reagieren. Und wenn es Dir an einer Location besonders gut gefällt, bleibst Du dort nicht nur drei Stunden, sondern den ganzen Tag. Oder Du fährst am nächsten Tag nochmal hin. Diesen Grad an Flexibilität hast Du nur, wenn Du allein bist.In der Gruppe folgst Du meistens einer mehr oder weniger festen Planung, die Du gemeinsam mit den anderen festgelegt hast oder die vom Reiseveranstalter vorgegeben wird. Klar, zu jeder Location hat man einen Plan B in der Tasche. Aber völlige Freiheit ist eben nicht möglich, da sich die Gruppenmitglieder ja auf die Planung eingestellt haben und sich darauf verlassen möchten.
Konzentration und EffizienzFotografierst Du allein, kannst Du Dich voll und ganz auf die Location konzentrieren. Du bist ist nicht abgelenkt und nutzt die verfügbare Zeit optimal aus. Das ist für mich ein wesentlicher Punkt, der das Alleinreisen so schön macht!Die Kehrseite vom Spaß, den man in einer Gruppe hat ist, dass in aller Regel auch viel gequatscht wird. Das führt dazu, dass Du Dich nicht genügend auf die Location konzentrierst. Egal, ob Du andere „störst“ oder von anderen „gestört“ wirst…
KostenDu bezahlt alles selbst: Unterkunft, Mietauto, Kraftstoff. Punkt.Bei selbst organisierten Reisen kannst Du Dir zumindest die Kosten für Unterkunft, Mietauto und Kraftstoff mit anderen teilen. Gerade bei Reisen in nordeuropäische Länder ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil!

Das ist meine persönliche Meinung über Solo- und Gruppenreisen. Allerdings habe ich keinen Favoriten. Gruppenreisen, egal ob selbst organisierte oder bezahlte machen Spaß und erweitern den Horizont, aber Soloreisen sind ebenfalls sehr reizvoll. Mir macht es Spaß, mal ein paar Tage mit mir allein zu sein. Aber ich freue mich auch riesig auf die kommenden Reisen zusammen mit anderen Fotofreunden.

Wenn Du mal allein reisen willst, nur Mut! Alle Informationen, die Du dazu brauchst, sind im Internet frei verfügbar oder Du bekommst sie, wenn Du fragst. Trau Dich einfach!

Jetzt bin ich gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen. Reist Ihr lieber allein oder in der Gruppe? Lasst es mich wissen und hinterlasst gerne einen Kommentar!

6 Kommentare
  1. Wolfgang Spandl
    Wolfgang Spandl sagte:

    Hallo Thomas,
    ich fotografiere jetzt seit gut 5 Jahren und hab anfangs 2 Gruppen-Workshops mitgemacht…..waren nicht schlecht aber die Kosten dafür hätte ich in meine eigene Reise auch investieren können. Seitdem plane und verreise ich immer alleine. Mir gefällt das, ich muß auf niemanden aufpassen, bin zeitlich total flexibel in allen Belangen. So war ich nun schon in Österreich an der Taugl, in Belgien im Hallerbos, in Tschechien in Südmähren (South Moravia), im Elbsandsteingebirge und vor ein paar Tagen in der Schweiz an der Verzasca unterwegs. Für mich persönlich ist die „Allein-Variante“ der klare Favorit….aber das ist nur meine persönliche Meinung. Übrigens toller Artikel und wirklich faszinierende Fotos auf deiner Seite…mach bitte weiter so!

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    • Thomas Zilch
      Thomas Zilch sagte:

      Wolfgang, danke für Deinen Kommentar und Dein Lob. Gerade komme ich von einer – auch wieder selbst geplanten – Fotoreise auf die Isle of Skye zurück. Wir waren zu zweit und konnten fast alle Locations besuchen, die wir uns vorgenommen hatten. Der Austausch war klasse, ich habe etwas gelernt und wir waren trotzdem unabhängig bzw. mit unserem eigenen Plan unterwegs. Und klar, kostengünstig war es natürlich auch.
      Man muss halt abwägen, was einem wichtig ist und ehrlich zu sich selbst sein, ob man es sich zutraut, eine Reise selbst zu planen.
      Viele Grüße,
      Thomas

      Antworten
  2. Silke
    Silke sagte:

    Hallo Thomas!
    Ich bin da ganz deiner Meinung! Ich bin auch gerne mal alleine unterwegs! Wie du schon sagst, man kann machen was und wann man es will! Das brauche ich ab und zu, um mal komplett abschalten zu können! Andererseits fällt es mir manchmal schwer, mich alleine aufzurufen und bin dann sehr froh, wenn du Zeit hast und fragst!😊 Aber auch in kleineren Gruppen, wo alle zusammen passen bin ich gerne mal unterwegs! Das macht mit den richtigen Leuten auch echt Spaß!Und man sieht durch den Austausch mit den Anderen vielleit Dinge,die man allein vielleicht übersehen hätte! Und natürlich die Fotoreisen mit PhotoTours4U sind super, um viel dazu zu lernen und bringen eine Menge Spaß!😊
    Ich freu mich auch auf wiege Touren!
    LG Silke

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  3. Petra Grunwald
    Petra Grunwald sagte:

    Bin zwar keine Fotografin, aber ich führe einerseits eine Wandergruppe und gehe andererseits auch alleine auf Tour. Meine Erfahrungen sind ähnlich. Manche Gruppenkonstellation ist harmonisch und gibt jedem was, manchmal klappt es nicht so gut und man wäre lieber alleine. Bei meinen Alleingängen bin ich nach zwei Tagen wieder reif für Gesellschaft, weil es ein gutes Gefühl ist, die Freude am Erlebten zu teilen. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, es wäre schade, wenn man sich für nur eine von beiden entscheiden müsste!

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    • Thomas Zilch
      Thomas Zilch sagte:

      Petra, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich sehe es genauso: Weder das eine noch andere allein macht glücklich. Entscheidend ist die Kombination. Aber mir tut es unheimlich gut, ab und zu mal für mich allein zu sein. Und dann wie Du das Erlebte mit anderen zu teilen.

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