The Race - Bild des Monats Mai 2020

Bild des Monats Mai 2020: The Race

Und weiter gehts mit Bildern aus meiner näheren Umgebung. Das Bild des Monats Mai 2020 ist ein Stack aus 16 Einzelbildern.

Hier zunächst die technischen Daten des Bildes:

  • Kamera: Nikon Z7
  • Objektiv: Nikkor Z 24/1.8 S
  • Belichtungszeit: 30 Sekunden für die Autospuren, 4 Sekunden für den Himmel
  • Blende: 16 für die Autospuren, 8 für den Himmel
  • ISO 50 für die Autospuren, 200 für den Himmel

Warum keine Langzeitbelichtung, sondern ein Stack aus vielen Einzelbildern?

Ich war schon öfter an dieser Location, sie ist ein wenig schwierig: Im zeitigen Frühjahr sieht es dort recht langweilig aus, wenn die Vegetation noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht ist und im Sommer hat man meistens das Pech, dass alles zugewuchert ist und man die Straßenverlauf nur noch lückenhaft sehen kann. Und natürlich muss auch das Licht passen.

Eine Stimmung wie im aktuellen Bild schwebte mir schon länger vor: Ein schön gefärbter Abendhimmel, sichtbare Vegetation und durchgehende Lichtspuren in rot und weiß.

Bei jedem der bisherigen Besuche an dieser Location fehlte irgendwas. Entweder die Vegetation oder das Licht oder die Autos… Autos waren zwar am zweiten Mai 2020 auch nicht arg viele unterwegs, aber ansonsten hat alles gepasst.

Die erste Herausforderung war nun, durchgehende Lichtspuren zu erhalten. Zweitens wollte ich Zeichnung auch in die dunklen Stellen des Bewuchses bekommen und drittens sollte der Himmel genau richtig belichtet sein.

Die ersten beiden Anforderungen setzten eine nicht allzu weit geöffnete Blende voraus, um genügend Schärfentiefe zu erhalten, sowie eine lange Belichtungszeit. Die dritte Anforderung verlangte eine kurze Belichtungszeit, damit der Himmel nicht zu hell wurde. Somit war klar, dass eine einzige Belichtung nicht ausreichen würde.

Warum aber nicht lange belichten und den Himmel mit einem Grauverlaufsfilter abdunkeln?

Diese Frage lässt sich auch leicht beantworten: Grauverlaufs- oder GND-Filter funktionieren gut, wenn der Horizont halbwegs gerade ist. In meinem Bild ragt im rechten Bereich aber der Berg in die Höhe. Damit erhält die Linie des sichtbaren Horizonts einen U-förmigen Verlauf. Mit einem GND-Filter, egal, ob Soft, Medium oder Hard, hätte ich also lediglich erreicht, dass der obere Bereich des Himmels passend abgedunkelt worden wäre. Aber es wäre entweder der Wald links und rechts zu dunkel oder der mittlere Bereich über dem Wald zu hell geworden, da der Filter die U-Form des Horizonts ja nicht nachgezeichnet hätte.

Also blieb nur der Weg über mehrere Einzelbilder.

Das erste Bild machte ich mit den oben genannten Einstellungen für den Himmel. Dann folgten 15 Bilder mit den Einstellungen für die Autospuren. Ich hoffte, mit weniger Bildern hinzukommen, da der Verkehr aber recht spärlich war, machte ich lieber mehr Bilder. Beim Zusammenbau des endgültigen Bildes in Photoshop zeigte sich, dass die 15 Bilder dringend nötig waren, um lückenlose Lichtspuren zu bekommen.

Zuerst importierte ich die Bilder in Lightroom und bearbeitete das erste Bild für den Himmel. Bei den Bildern der Lichtspuren bearbeitete ich das erste und synchronisierte dann die Bearbeitungsschritte auf die rechtlichen Bilder. Anschließend lud ich alle 16 Bilder als Ebenen in Photoshop und liess Photoshop die einzelnen Ebenen automatisch ausrichten, so dass sie ganz genau deckungsgleich wurden. Auch wenn man mit einem Stativ arbeitet, sollte man sich diesen Schritt nicht sparen.

Nun markierte ich die 15 Bilder mit den Lichtspuren und stellte den Ebenenmodus auf „Aufhellen“. Dadurch werden die Lichtspuren aller Ebenen sichtbar, der Rest des Bildes bleibt jedoch nahezu unverändert. Im Anschluß daran habe ich diese 15 Ebene zu einer einzigen Ebene vereinigt. Im letzten Schritt blendete ich noch den Himmel der einzelnen Ebene mit den Himmels-Bild ein. Dies erledigte ich über eine Ebenenmaske.

Nun speicherte ich das Bild und gab ihm in Lightroom noch den letzten Schliff. Fertig.

Gefällt Euch das Bild? Ich freue mich auf Eure Kommentare. 🙂

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